David Doebel
Das Barock war geprägt von Pracht, Verzierungen und Repräsentation des Reichtums, vor
allem durch die absolutistischen Hofe nach Vorbild von Ludwig XVI.

Andererseits wurden Bürger der Mittel – und Unterschicht entrechtet und durch hohe Steuern finanziell
ausgebeutet. Das führte nicht nur zu Unmut, sondern vor allem auch zu Armut und Krankheiten, hoher Sterblichkeit.

Außerdem waren die Verluste durch den 30 Jährigen Krieg noch stark anzumerken, sowohl in psychischer Hinsicht die Glaubensspaltung und Traumata, als auch in materieller Hinsicht die vielen Toten und noch mehr Armut und Verwüstung.

Dieser Prunk bei den Adeligen und totale Armut bei den Durchschnittsbürgern prägte auch die barocke Denkweise. Einerseits die Teile, die den Wunsch nach Repräsentation nährten, nämlich vor allem die Architektur und Bildenden Kunst, andererseits aber auch die Literatur,
teilweise die Musik, welche die Kluft zwischen Lebenslust und Todesangst ausdrückten.

Die Architektur zeichnete sich durch perfekte Symmetrie und geschwungene Linienführung aus. Auch hier wurde ein Kontrast erzielt, durch das abwechseln von runden und eckigen Formen.

Die Bildende Kunst suchte so viele detaillierte Elemente wie möglich durch Licht und Schatten kontrastierend unterzubringen (Monumentalmalerei) und das nicht etwa auf einer kleinen Leinwand, sondern besonders zentral war der Raum. Es war also Deckenmalerei
sehr beliebt.

In der Literatur klagten Opitz, Fleming und Gryphius meist in Sonetten über die Schrecken der Welt (Leitsatz: memto mori= gedenke dem Tod) oder priesen die schönen Seiten des Lebens (Leitsatz: carpe diem = nutze den Tag).

Die Musik zählte drei wichtige Vertreter: Vivaldi, Bach und Händel. Auch hier wurden Kontraste, vor allem durch
Auseinandersetzungen vertont, wie etwa in der Gattung des „concerto grosso“: Ein barockes Orchester wird in drei Gruppen/Phasen eingeteilt. Das ganze Orchester, genannt „Tutti“ oder „Ripieno“, weiter eine kleinere Gruppe von Solisten („Concertino“) und zuletzt die
begleitende Bassgruppe („Continuo“) mit Cembalo, Cello und Kontrabass. Abwechselnd spielen nun Tutti und Concertino unter ständiger Begleitung des Continuo.

Der Begriff Barock kommt aus dem portugiesischen Wort „barocca“ und bedeutet „schiefrunde Perle“. Es war zunächst abwertend als überladendes, schwülstiges Zeitalter so bezeichnet worden, aber hat sich dann mit der Zeit als Terminus Technikus eingebürgert.