von Tessa Kagan
Wir alle haben schon viel von Katar gehört. Vor allem wegen der bevorstehenden WM, aber was für ein Land ist es wirklich? Ich begebe mich auf die Suche und finde interessante Fakten.
Die Arabische Halbinsel hat zwar 560 Kilometer Küste, ist aber nur etwas kleiner als Schleswig-Holstein. 2,6 Millionen Einwohner hat dieses Land, das entspricht nur einem Bruchteil der deutschen Bevölkerung. Arabisch ist die Amtssprache der absoluten Monarchie und Doha die Hauptstadt.
Das Einkommen der Katarer ist sehr unterschiedlich. 2019 galt Katar als 5. reichstes Land der Welt, obwohl das durchschnittliche Einkommen pro Monat nur 3,174 US-Dollar beträgt. Es leben aus diesen Gründen mehr als 70% unter der Armutsgrenze. Die reichste Familie der Halbinsel ist die Familie Al-Thani, deren geschätztes Vermögen auf fast 300 Milliarden Dollar geschätzt wird. Es gibt noch weitere solcher reichen Menschen in Katar.
Nur 10 % der katarischen Bevölkerung sind Staatsangehörige.
Das Staatsoberhaupt der absoluten Monarchie ist Emir Scheich Tamim bin Hamad AL Thani. Premierminister ist Scheich Chalid bin Chalifa bin Abdulasis Al Thani. Beide kommen aus der selben reichen Familie. Das macht die Familie Al-Thani zur mächtigster Familie des Landes und zu so etwas wie Königen macht.
Katar hat nach Russland und dem Iran die größten Erdgasreserven. Allgemein verdankt Katar seinen großen Reichtum den unzähligen Bodenschätzen, die es besitzt.
Dass sich Deutschland wegen des Angriffs auf die Ukraine ebenfalls überlegt von Katar Gas zu kaufen und, dass das auch einige andere Länder tun, zeigt, wie führend Katar auf diesem Markt ist.
Die Gesellschaft Katars ist streng islamisch geprägt, auch die Staatsreligion ist der Islam. Katar versucht, sich als weltoffen zu präsentieren, doch Homosexualität und der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit sind verboten. Die Mehrheit der Bevölkerung sind Muslime. Christen kommen an zweiter Stelle und Hinduisten an Dritter. Der Staat erlaubt zwar die Gründung von Kirchen, aber keine Gotteshäuser für Hinduismus oder Buddhismus. Zumindest sind keine offiziellen bekannt oder der Staat erkennt sie nicht an.
Sehr viele der reichsten Menschen aus Katar leben in der Stadt „the Pearl“. Es ist eine Stadt auf einer künstlich aufgeschütteten Insel, nicht weit von der Hauptstadt entfernt. Der schickste und neueste Stadtteil der Perle trägt den Beinamen “Porto Almir“ und sieht von oben aus wie eine Austernperle. Denn bevor Katar seine Bodenschätze entdeckte, war es das Land der Perlentaucher. In der Stadt der Perle ist es so sauber, wie wohl in wenigen anderen, kein Müll, keine Krümel, keine Sandkörner liegen irgendwo herum. In den Schaufenstern finden sich viele Luxusmarken wie Ferrari oder Louis Vuitton wieder. Das alles sind wiederum Zeichen für den Reichtum der Stadt.
Doch wie leben die etwas ärmeren Leute, die nicht so viel Geld haben? Nicht so schön. Sie leben meist in kleinen baufälligen Häusern, wobei sie sich vielfach Zimmer zu 6-8 teilen. Meistens sind in diesem Raum auch keine Schränke oder andere Dinge, die Menschen besitzen so gut wie gar nichts.