von Anastasiia und Karla (9e)

Zusammenfassung Interview

Anastasiia und ich haben am Freitag um 15:45 mit Christof Fehrle aus der Notaufnahme des Krankenhauses in Reutlingen das Interview geführt. Wir sind dorthin gefahren und haben das Interview persönlich geführt. Am Anfang war es ein bisschen komisch, jemanden zu befragen, den man nicht kennt, doch nach ein bisschen Zeit hatten wir die Sicherheit und das Interview zu führen hat mir viel Spaß gemacht. Den Kontakt habe ich über meine Mutter
bekommen, die auch im Krankenhaus arbeitet und manchmal mit ihm in Kontakt steht.

Auf die Frage, warum er den Beruf gewählt hat, antwortet er sehr schnell, dass sein Beruf vielseitig ist, also dass man sehr viele verschiedene Dinge an einem Tag macht und er immer etwas dazu lernt (,,man lernt immer wieder neues”). Auch sagt er, dass sein Beruf sehr spannend ist und dass er ihn sehr fit und wach hält. Man kann eigenverantwortlich arbeiten und trifft viele Entscheidungen aus der jeweiligen Situation heraus. Man ist in vielen Situationen sein eigener Chef. Man hat keine Aufgaben, die man erledigen muss, niemand gibt einem vor, was man wie zu machen hat, man ist sehr selbständig in seinem täglichen Arbeiten. Wichtig war ihm auch zu erwähnen, dass er Menschen helfen kann, das wollte er von Anfang an.

,, Was ist das Besondere an Ihrem Beruf?” – Der Beruf ist sehr abwechslungsreich und macht immer sehr viel Spaß. Man kann nie vorhersagen, was und wie viel passiert, wer mit welchen (großen) Problemen. Der Beruf kann sehr anstrengend sein, wenn viel auf einmal kommt, doch trotzdem hat man meistens das Gefühl, das man jemandem hilft. Es kann immer sein, dass ein Notfall dazwischenkommt und man länger bleiben muss, doch trotzdem macht der Beruf viel Spaß. Man ist immer im Kontakt mit vielen Menschen, ob es Patienten, Besucher oder Kollegen sind.

Christof Fehrle arbeitet seit 2013 in der zentralen Notaufnahme im Reutlinger Krankenhaus. Seit einiger Zeit ist er Oberarzt. Vor seinem Medizin Studium hat er Krankenpflege gelernt, während seiner Zeit als Krankenpfleger hat er aber auch schon mit dem Medizinstudium angefangen.

Auf die Frage, was sich durch Corona an seinem Beruf geändert hat, antwortet Fehrle, dass man verschiedene Phasen während Corona durchlaufen hat. Im März 2020 waren viele sehr zurückhaltend und vorsichtig, weil niemand wusste, was auf einen zukommt. Sehr wenige sind ins Krankenhaus gekommen, zum Vergleich: vor Corona sind pro Tag ungefähr 120 Menschen in die Notaufnahme gekommen, danach durchschnittlich vielleicht 30 weniger,
(eine genaue Zahl gibt es nicht) weil alle die Sorge hatten, dass das Krankenhaus zu überlastet ist, mit den vielen Covid-Patienten. Viele sind zu Hause geblieben, aus Angst vor Ansteckung, das heißt im März und auch im April konnte man sich eigentlich sehr gut entspannen. Gegen Sommer hat sich dann aber alles wieder normalisiert, im Herbst war es
wieder deutlich anstrengender, weil dann doch einerseits die normalen Notfall-Patienten kamen, so, wie sonst auch, aber es kamen eben auch viele mit der Covid-Erkrankung. Im Dezember war das meiste los, weil dann doch viele Menschen mit Corona da waren plus die normalen Patienten. Das war eine hohe Belastung, weil die Corona Patienten, die nicht zur Intensivstation müssen auch auf der Notaufnahme behandelt werden. Momentan ist die Belastung durch Covid sehr gering. Die Corona- Intensiv Fälle werden extra behandelt, immer mit den gleichen Ärzten, das schränkt das Risiko, sich anzustecken etwas ein.

Christof arbeitet in der Chirurgie, das heißt, er ist vor allem für Auto-Unfälle, Stürze, Schnitte und Verwundungen zuständig, aber auch für Bauch- und Rückenschmerzen und urologische Notfälle wie Nierensteine oder Ähnliches. Er ist für sehr vieles zuständig, aber nicht für alles, beispielsweise nicht für Herzprobleme oder neurologische Krankheiten, wie ein Schlaganfall (,,es umfasst ein breites Band”).

,,Und jetzt einmal auf die Autounfälle bezogen, gibt es weniger als vor Corona, weil man ja weniger unterwegs sein sollte, oder gibt es mehr andere Unfälle, also ist Ihnen da irgendwas aufgefallen?” – Also interessant war der Winter, erstmal hatten wir ja jetzt mal wieder einen richtigen Winter, viel Schnee und auf der Alb war es ja wunderschön zum Schlittenfahren und das Problem war, denke ich, dass alle Familien, die jetzt nicht in die Schweiz, nach Österreich oder zum Wintersport fahren konnten  zum Schlittenfahren hiergeblieben sind. Wir hatten diesen Winter so viele Schlittenunfälle, ich kann mich nicht erinnern, dass wir das sonst hatten. Da hat man, jetzt einmal auf den Zeitraum bezogen eine deutliche Zunahme bemerkt. Und sonst kann man schon sagen, Verkehrsunfälle nehmen deutlich ab,
auch Schwerverletzte, die manchmal über den Schockraum kommen, haben abgenommen. Also dadurch, dass die Leute mehr im Home- Office sind und auch die Schüler eher zu Hause sind ist weniger los als sonst. Das lindert natürlich auch die Autounfälle. Normalerweise sind es so um die 45.000 Patienten im Jahr und 2020 waren es eben nur 40.000, das macht schon was aus. – Die Corona Regeln haben also schon etwas gebracht in Bezug auf die Autounfälle? – Ja, wenn man es so will schon. Also man hat auf jeden Fall Veränderungen durch Corona gespürt, kleine wie auch große.

Wir sind dann soweit. Danke für die Zeit und, dass das persönlich geklappt hat.